Unter einer Totalprothese (auch Vollprothese, im Volksmund „Gebiss“ oder „dritte Zähne“, im zahnärztlichen Jargon „14er“ oder „28er“ nach der Anzahl der ersetzten Zähne) versteht man in der Zahnmedizin den Ersatz aller Zähne und des Alveolarknochens eines oder beider Kiefer durch herausnehmbaren Zahnersatz, der aus einer Kunststoffbasis aus Polymethylmethacrylat (PMMA) und den darauf befestigten künstlichen Zähnen aus Kunststoff oder Porzellan besteht.
Eine Totalprothese findet im Mund durch Saugwirkung, Adhäsions- und Kohäsionskräfte und das Zusammenspiel von Muskeln Halt am Kiefer. Hierzu wird der Prothesenrand mit Hilfe einer Funktionsabformung individuell angepasst. Eine Totalprothese ersetzt nicht nur die Zähne, sondern auch den abgebauten Kiefer. Der Knochenabbau des Kieferknochens (Kieferabbau) kann aus Zahnverlust, Parodontitis oder aus Knochenresorption, verursacht durch den Auflagedruck von Prothesen, resultieren. Die Herstellung einer Totalprothese erfolgt Hand in Hand zwischen Zahnarzt und Zahntechniker. Die zahntechnische Herstellung einer Totalprothese erfolgt auf Gipsmodellen in normierten Geräten. Das Einsetzen der Prothese in einen lebenden Organismus mit all seinen individuellen Besonderheiten stellt eine der größten Herausforderungen an den Zahnarzt dar. Der Erfolg der Behandlung setzt dabei große Erfahrung voraus.
Der Halt einer Prothese hängt zunächst von der Kieferform ab. Je größer und ausgeprägter der Kieferkamm (Alveolarfortsatz) ist, desto besser ist der Halt. Der Prothesensattel sitzt wie ein Reitsattel auf dem Alveolarfortsatz auf. Der Halt einer Prothese kann sich im Laufe vieler Jahre verschlechtern, weil der Kieferknochen einem Knochenabbau unterworfen ist.
Der Halt der Prothese hängt ferner von der statischen Gestaltung ab. Das bedeutet, dass die Prothesenzähne in ihrer Okklusion (Zusammenbiss der Ober- und Unterkieferzähne) zu einer stabilen Lage beitragen müssen und nicht durch Kaubewegungen ein Heraushebeln der Prothese bewirken dürfen.
Der Halt unterscheidet sich zwischen der Oberkiefer- und der Unterkieferprothese. Bei Letzterer ist durch die kleinere Auflagefläche, die reduzierte Saugwirkung und die Bewegungen der Zunge der Halt erheblich geringer. Insbesondere der Halt der Unterkieferprothese hängt vom Zusammenspiel der Wangen- und Zungenmuskulatur ab, die die Prothese ausbalancieren. Im Unterkiefer wirken eine ganze Reihe von Muskeln stabilisierend, das sind neben dem Musculus buccinator (Backenmuskel) und der zirkulären Mundmuskulatur (Musculus orbicularis oris) der Musculus mylohyoideus (Kieferzungenbeinmuskel), der Musculus mentalis (Kinnmuskel) und die Zungenmuskulatur. Um die geringere Saugwirkung der Prothese zu kompensieren, muss der Prothesenträger eine gewisse Geschicklichkeit entwickeln. Im Laufe der Zeit prägt sich das Bewegungsmuster der Muskulatur ein und der Halt wird dadurch unbewusst hergestellt.
Diese Prothese wurde übliche Heißpress-Verfahren hergestellt. Deutlich ist der Spalt zwischen Prothese und Gipsmodell zu sehen. Dieser Spalt entsteht durch die Polymerisation.
Dies bedeutet, dass der Kunststoff beim Aushärten schrumpft und so die Passung zum Gaumen nicht exakt ist und folglich der Saugeffekt der Prothese im Mund des Patienten nicht optimal ist und die Prothese nicht gut hält. Sie kann beim Sprechen den halt verlieren und sich vom Gaumen lösen.
Wir haben die optionale Möglichkeit die Prothese zu fräsen und so das Passungsproblem zu lösen.
Durch abscannen des Gipsmodells und anschließender Fräsung der Prothese ist ein optimaler Halt der Prothese zu erreichen.